„Ja ich will!“

„Ja ich will!“ – Das waren die Worte von Andi im letzten Spiel des Tages, beim Seitenwechsel im 5. Satz und beim Stand von 3:5 auf die Frage des Gegners, ob er weiter zählen will. Die Aussage von Andi bezog sich jedoch nicht nur auf das Zählen an sich, sondern zeigte deutlich, dass er mehr wollte: gewinnen um den Heimsieg für die 1. Mannschaft einzufahren.

In Bestbesetzung empfing die 1. Mannschaft die Gäste des Hainsberger SV, welche mit einem Ersatzspieler antraten. Realistisch war ein neuerlicher Sieg zwar, um sich so auch frühzeitig im Kampf um den Klassenerhalt ein kleines Polster herauszuspielen, doch einfach ist in der Liga ja ein Fremdwort.

Die Heidenauer Doppel waren zäh: Andi/Micha gewannen zwar den ersten Satz gegen Porrmann/Pietzsch, dann jedoch lief fast nichts mehr zusammen. Bei Sebastian/Marcus war es hingegen wieder anders herum: Erst verlor man klar, dann knapp, dann gewann man zwei Sätze. Im 5. Satz hatte man beim Stand von 10:9 einen Matchball, den die Hainsberger Hauptvogel/Straube mit einem tötlichen Netzroller beantworteten und anschließend den Satz gewannen. 0:2 Rückstand also nach den Doppeln.

Doch die Heidenauer Antwort kam prompt: Marcus siegte 3:1 gegen Abwehrspezialist Pietzsch, Micha mit sensationellem letzten Satz (11:1) mit 3:2 gegen Hauptvogel. Sebastian fand gegen Straube kein Mittel (1:3) und Andi drehte einen 0:2 Rückstand noch zu einem starken 3:2 Sieg gegen Porrmann. Somit hatte man zum zwischenzeitlichen 3:3 ausgeglichen.

Im Spitzenspiel der beiden Nummer 1 sah Marcus bereits früh wieder der sichere Sieger aus. Nach ungeduldigem ersten Satz (8:11) gewann er die beiden folgenden Sätze klar und deutlich (+3 und +5) gegen Hauptvogel. Doch anschließend wurde Marcus wieder unsicher und ungeduldig, so dass er ein gutes Spiel am Ende doch noch knapp mit 2:3 verlor. Micha machte beim 3:0-Sieg gegen Pietzsch hingegen kurzen Prozess und Andi sicherte sich wieder einen 5-Satz-Sieg, dieses Mal gegen Straube. Nur Sebastian kam erneut nicht in sein Spiel und verlor ohne echte Chance mit 1:3 gegen Porrmann. Vor der letzten Runde stand es also 5:5 – alles war völlig offen.

Die letzte Einzelrunde begann mit dem Spiel von Sebastian gegen Hainsbergs Nummer 1. Zwar konnte er im ersten Satz noch einigermaßen mithalten (9:11), doch anschließend verlor er völlig ohne Chance mit 0:3 das Spiel und blieb somit ohne Beitrag für seine Mannschaft. Marcus hingegen holte sich beim sicheren und klaren 3:0 gegen Porrmann seinen zweiten Einzelerfolg, ehe Micha im Spiel gegen Hainsbergs Ersatzmann viel Mühe hatte und mächtig Aufwand in sein Spiel steckte, dieses jedoch am Ende völlig verdient mit 3:0 gewann. Micha sicherte sich somit seinen dritten Einzelsieg und holte mit dem 7. Punkt für Heidenau bereits ein Unentschieden.

Nachdem Andi bereits beim Spiel gegen Königstein den Siegtreffer im letzten Spiel des Tages erzielen „durfte“, wollte er es gegen das Abwehrbollwerk namens Pietzsch ebenso tun. Doch voller Elan scheiterte er in den ersten beiden Sätzen vor allem an sich selbst – und das auch noch ziemlich klar (-1 und -4). Ziemlich desillusioniert fing er den dritten Satz an und nahm die Kommentare von der Bank („Du hast schon einmal einen 0:2 Rückstand gedreht“) nicht ernst. Doch tatsächlich: Mit geduldigem Angriffsspiel, sicheren Aufschlägen, kaum einfachen Fehlern und zur richtigen Zeit mal einen Schupfball: Schon lief es wieder für Andi. Ein 11:8 Sieg folgte eine 7:3 Führung im 4. Satz – bis der Gegner eine Auszeit nahm. Diese brachte nochmal totale Spannung ins Spiel (8:8), doch dann gewann Andi auch tatsächlich den 4. Satz – und plötzlich glaubten wieder alle an das fast Unmögliche. Im letzten Satz begannen beide engagiert, Andi lag zum Seitenwechsel – wie bereits geschrieben – schon mit 3:5 zurück und die Rufe nach einer Auszeit beim Stand von 3:6 wurden sehr laut. Doch Andi kämpfte sich noch entschlossener ran und zeigte „das er wollte“. Er vergab einen 10:9 Matchball, wehrte einen gegnerischen Matchball ab und gewann am Ende unter lautem Jubel tatsächlich das letzte Spiel des Tages mit 13:11 und somit für Heidenau das Spiel zum 8:6. Matchwinner par excellence!

Der Sieg brachte wichtige zwei Punkte im Kampf gegen den Abstieg, welche Heidenau im Grunde nur zu dritt holte. In den kommenden Wochen geht es erstmal gegen Grumbach 2., dann gegen Oelsa, ehe es wieder gegen Gegner in Reichweite gehen dürfte.